Meine Homepage

Rhode & Schwarz - KRT BN5100 C-MESSGERÄT 1pF...100µF


Hier ist er in Aktion, beim Messen eines 2.2µF MKP Kondensators zu sehen.


Das Netzkabel hatte schon den heute bei PCs üblichen Kaltgerätestecker.

Infos:

Es ist der voll transistorisierte Nachfolger des legendären KARU BN510 Röhrengerätes. Das KRT hat aber einen Meßbereich mehr und hat die Möglichkeit eine Gleichspannung bis 32V anzulegen.

Es arbeitet nach dem Resonanzprinzip. Der zu messende Kondensator wird zu einer der drei Meßkreisspulen in Serie geschaltet. Dann stimmt man den Oszillator durch. Bei Resonanz mit dem Meßkreis ergibt sich ein Spannungsmaximum, daß am eingebauten Drehspulmeßwerk abgelesen wird.

Um die Mitte des Resonanzbuckels genau finden zu können, kann die Spannung variabel abgeschwächt werden, um in den "gedehnten" Meßbereich des Meßverstärkers zu kommen. Er arbeitet ähnlich wie ein Kopressor - hohe Signale werden komprimiert kleine verstärkt.

Man kann den zu messenden Kondensator mit einer Gleichspannung bis ca. 32V beaufschlagen. Das ist sehr nützlich z.B. um die Sperrschicht von Alu-Elkos zu reformatieren, um Kapazitätsdioden durchstimmen zu können oder um die Spannungsabhängigkeit der Kapazität eines billig Keramikkondensators zu ermitteln.

Die Resonanzspannung ist dank des empfindlichen Meßverstärkers nur sehr klein (25mV!) so daß man auch Halbleiterkapazitäten messen kann (z.B. gesperte Si-Dioden).

Er ist sehr präzise und kann auch kleine Kapazitäten messen (kleinster Meßbereich 0...100pF). Die Grundkapazität von Anschlußleitungen läßt sich von außen wegkompensieren (Nullabgleich).

Der Resonanzbuckel wird bei zunehmenden Verlusten (z.B. ESR, Meßleitung) immer breiter, so daß man bei großen Alu-Elkos sehr auf den Meßaufbau achten muß und die Mitte des Buckels schätzen muß. Bei so großen Cs spielt die Genauigkeit aber keine so große Rolle.

Im Gegensatz zu den Kapazitätsbereichen der heutigen DMMs, ist man direkt in die Messung eingebunden und man kann absehen ob man Mist mißt.


Innenansichten:

Innen nur Feinmechanik vom Feinsten. Gebaut für die Ewigkeit. Alles kugelgelagert. Das Chassis ist versilbert (Silber läuft an, macht aber nix). Bei den Bildern war die Trommel mit den Meßskalen entfernt (wurde danach wieder fachgerecht eingebaut).


Hier unten sieht man u.a. den Drehkondensator, die Meßkreisspulen und den Meßbereichsschalter mit dem Oszillator. Unter dem Abschirmbelch ist der logarithmische Meßverstärker. Die beiden dicken Elkos gehören nicht zum Netzteil, sondern sind die Koppelkondensatoren, die verhindern das die Vorspannungseinspeißung den Oszillator kurzschließt.



Bei dieser hier war der Anschlag auf der Achse für die Abstimmung verharzt (die Gelenkkupplung zum Drehkondensator ist hier für die Reparatur noch "ausgekugelt" wurde danach wieder "eingekugelt").



Außerdem mußte nur noch der Poti für die Vorspannungseinspeißung repariert werden (der unscharfe).


Habe mal ein paar, leider unpräzise Kondenstoren gemessen und mit einem nicht so dollen digitalen LCR-Meter von GWInstec LCR-814 verglichen:

KRT               Aufdruck           LCR-814

3.6uF            3.3uF                  3.33uF

2.15uF          2.2uF                  2.13uF

1.45uF          1.5uF                  1.460uF

1uF                  1uF                  998nF

990nF              1uF                  998nF

680nF          680nF                  687nF

420nF          470nF                  427nF

35.5nF     36000pF                  35.8nF

950pF              1nF                  985nF

475pF          470pF                  473pF

10.8pF           10pF                 10.2pF

7.4pF            6.8pF                   6.8pF

Das liegt alles innerhalb der Spezifikation (soweit man Aufdruck und/oder LCR-814 als genau betrachtet).


Nach Abgleich der Oszillator-Amplitude läuft er also nach all den Jahren immer noch Einwandfrei.

Wenn er nicht so viel Platz brauchen würde würde ich ihn behalten wollen.


Die Bedienungs- und Serviceanleitung kann man bei EBAMAN oder hier herunterladen.

Hier nochmal der Anzeigetext.